radrouting

AGIT / GI-Forum 2014

14373057757_67eb73c795_oVergangene Woche fanden in Salzburg parallel die größte deutschsprachige GIS-Konferenz, die AGIT, und das internationale GI-Forum statt. Bei beiden Konferenzen wurden diverse Mobilitätsthemen in Vorträgen, Workshops und Spezialforen behandelt. Neues gab es vor allem im Bereich der Geodatenbasen und der fortgeschrittenen Analysemethoden.
Dabei wurde abermals deutlich, wie unterschiedlich die Ansätze hinsichtlich Datenmodellierung, Datenpflege oder Datenlizenzierung beispielsweise von OpenStreetMap und behördlichen Daten, insbesondere der Graphenintegrationsplattform (GIP), sind. Sowohl zum OpenStreetMap Projekt als auch zur GIP fand jeweils ein Spezialforum statt.
Hier wurden interessante Einblicke gewährt und wichtige Ausblicke vermittelt. Für uns als Arbeitsgruppe war dies insofern spannend, als dass wir immer wieder vor der Herausforderung stehen, derart unterschiedliche Datengrundlagen gemeinsam zu verwenden und Modellierungs- und Analyseansätze darauf aufzubauen. Die unter anderem dabei gewonnenen Einblicke präsentierten wir am Donnerstag im Rahmen des GI-Forums (Vortragspräsentation, Publikation). Mit einem weiteren Vortrag über Datenmodellierung und -analyse mit OSM Daten trugen wir zu einer sehr spannenden Session zur Qualitätsoptimierung von Routingdiensten bei. Auch dazu stehen die Vortragspräsentation und die Publikation im Web bereit.

14566252665_a08171e805Neben den Fachvorträgen und Spezialforen war die erste, öffentliche Präsentation der erweiterten Radlkarte ein besonderes Highlight. Am Stand unseres Konsortialpartners TraffiCon wurden die neuen Funktionalitäten der Radlkarte präsentiert. Hier fand vor allem die Live-Integration von Wetterdaten großen Anklang. Dank einer Kooperation mit der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) stehen uns die hochgenauen INCA Prognosedaten zur Verfügung. Diese werden als Overlay über der Kartenanzeige der Radlkarte visualisiert, ohne, dass dabei die Routingfunktionalitäten eingeschränkt werden. Am besten gleich selbst ausprobieren – das Testportal ist unter http://radlkarte2.trafficon.eu erreichbar.

Natürlich waren die 3 Tage auch bestens geeignet um bestehende Kontakte aufzufrischen und neue zu knüpfen. Die diversen ’social events‘ boten einen ausgezeichneten Rahmen zum ungezwungenen Plaudern, zum Austausch und zum Lernen. So gesehen, sind wir gespannt was sich im kommenden Jahr, bis zur nächsten AGIT dank der heurigen Veranstaltung noch alles ergibt …

P.S.: Martin nutze seinen Blog gicycle.wordpress.com während der AGIT / GI-Forum Woche als Tagebuch mit Zusammenfassungen einzelner Sessions und vielen weiterführenden Links.

 

Radlkarte 2.0

radlkarte.fwSeit 2012 steht für das Stadgebiet von Salzburg der Radroutenplaner „Radlkarte“ im Web zur freien Verfügung. Vergangenes Jahr wurde das Gebiet dann um die Gemeinde Wals-Siezenheim und vier weitere Gemeinden im bayrischen Grenzraum erweitert. Seither wird das grenzüberschreitende Radroutingportal www.radlkarte.eu von vielen Alltags- und FreizeitradfahrerInnen gerne benutzt.
Die Konzeption des Routings, das gesamte Datenmanagement und die vielen Modellierungsschritte wurden seit 2012 in unserer Arbeitsgruppe am Z_GIS erstellt bzw. durchgeführt. Dabei gewonnene Erkenntnisse konnten wir erfolgreich publizieren und bei Konferenzen vorstellen – die kommende AGIT und das englischsprachige GI-Forum sind für uns auch heuer wieder gute Möglickeiten mit der GI-Fachwelt unsere Ansätze und Ergebnisse zu diskutieren.

Nun kommt es, aufgehängt an der Integration der städtischen, Straßen-bezogenen Geodaten in die GIP (Graphenintegrationsplattform) des Landes Salzburg, zu einer signifikanten funktionalen und räumlichen Erweiterung der bestehenden „Radlkarte“. Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner TraffiCon und weiteren externen Dienstleistern sind wir im Projekt „Radlkarte 2.0“ in mehreren Arbeitspaketen aktiv beteiligt. Die Highlights aus unserer Sicht werden dabei folgende sein:

  • Erstellung eines routingfähigen Graphen aus der GIP (via INTREST Exportdatei).
  • Erweiterung des Gebiets auf alle Umlandgemeinden der Stadt Salzburg.
  • Modellierung des Sicherheitsindex auf Basis der neuen Datengrundlage.
  • Integration von Live-Wetterinformation (Echtzeit + Prognosedaten), die von der ZAMG zur Verfügung gestellt wird.
  • Berücksichtigung der Steigung und Ausgabe eines Höhenprofils.
  • Anbindung des Haltestellenmonitors.

Neben diesen Aktivitäten, in die wir mehr oder weniger intensiv eingebunden sind, wurde auch die Entwicklung einer App in Auftrag gegeben. Diese steht voraussichtlich zum Schulstart Anfang September zur Verfügung. Dann wird das Planen der sicherste Verbindung nicht nur am Desktop sondern von jedem Smartphone aus möglich sein.

Momentan sind wir am Umsetzen der ersten Beauftragungen – hier und auf Martins persönlichen Blog wird es in unregelmäßigen Abständen einen Bericht über den aktuellen Projektfortschritt geben. Außerdem kann jede/r RadfahrerIn in und um Salzburg das Ergebnis selbst testen: www.radlkarte.eu! Wir freuen uns über Rückmeldungen.